Wie die Energiekrise die Debatte um Atomkraft befeuert

Ulrike von Pokrzywnicki

Atomenergie gewann im Zuge der Energiekrise in Deutschland wieder an Relevanz und bekommt seit dem Sommer deutlich mehr Aufmerksamkeit. Unsere Infografik zeigt Ihnen die Entwicklung des Themas in der Berichterstattung im Kontrast zur Medienpräsenz der erneuerbaren Energien.

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Raus aus der Atomkraft, rein in die Atomkraft

Eigentlich sollte es um die Atomkraft in Deutschland in diesem Jahr langsam sehr still werden – tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Im Juni erhielt die Medienpräsenz der Atomenergie einen Wachstumsschub um 150 Prozent. Noch stärkeren Aufwind erfuhr in diesem Monat das Keyword „Atomausstieg.“

Höhenflug der Atomenergie

Die Erklärung liegt nahe: Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine führte zu harschen Sanktionen der westlichen Staatengemeinschaft gegen Russland. Die russische Regierung, genauer der Konzern Gazprom, kündigte darauf im Juni an, Gaslieferungen um 40 Prozent zu kürzen. Ab diesem Zeitpunkt erlebte die Reaktivierung oder Fortführung von Atomkraft in Deutschlands politischer Diskussion einen medialen Höhenflug nach dem anderen.

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Der Verlauf dieser Debatte spiegelt sich in der Medienanalyse und erreichte seinen Höhepunkt Anfang September. Seitdem fließt praktisch kein Gas mehr von Russland nach Deutschland.

Boom der Erneuerbaren bleibt aus

Die erneuerbaren Energien sind dabei weder aus der öffentlichen Debatte verschwunden noch hat ihre Präsenz im Rahmen der Energiekrise besonders zugenommen. Sie blieben konstant präsent, wie die Analyse mit MediaMeter zeigt.

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Kein Imagewandel bei der Kernkraft

Trotz Energiekrise und Angst um Versorgungssicherheit: Beliebter wird die Atomenergie nicht. Das Tonalitätstool in MediaMeter zeigt, dass die erneuerbaren Energien in einem deutlich positiveren Umfeld genannt werden.

Auswertung der Tonalität von Atomenergie Erneuerbarer Energie

Januar bis Oktober 2022

Methode

Die Auswertung wurde mit PMG MediaMeter mit Daten vom 1. Januar bis 30. Oktober 2022 erstellt. Darstellungen des Zeitverlaufs aktualisieren wir darüber hinaus mehrfach am Tag. Basis der Analyse ist das PMG Medienpanel mit über 90 Prozent der deutschen Tagespresse und darüber hinaus wichtigen internationalen Medien. Das Panel umfasst 3.000 Titel. Gefiltert wurden alle Medienbeiträge, in denen die oben dargestellten Begriffe inklusive alternativer Schreibweisen vorkommen.

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Mit den Auswertungen im Chart des Monats zeigen wir Ihnen an tagesaktuellen Beispielen die Möglichkeiten, die Ihnen PMG MediaMeter bietet, um die Entwicklung der Berichterstattung zu Ihren Themen zu beobachten und zu bewerten. Das Self-Service-Tool dient PR-Verantwortlichen und Pressesprechern als praktische Ergänzung für ein modernes Presseclipping. Sie können Medienanalysen damit selbst anlegen und wertvolle Erkenntnisse aus der Berichterstattung gewinnen.

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